Sitzung: 12.10.2020 Kultur-, Tourismus- und Sozialausschuss
Frau Auerbach bittet Frau Tetzner, Mitarbeiterin AWO Quartiersprojekt Burg-Nord um Vorstellung des Projekts, welches sie anhand einer Power-Point-Präsentation vornimmt (siehe Anlage).
Frau Auerbach bedankt sich bei Frau Tetzner für die Vorstellung.
Herr Patté hat folgende Fragen:
- Wie lange wird das Projekt laufen?
- Wie ist die AWO darauf gekommen, dass der Stadtteil Burg Nord es wert ist,
etwas zu tun?
- Warum dieser Stadtteil und kein anderer?
Frau Tetzner antwortet, dass es sich um einjähriges Projekt von Juni 2020 bis Juni 2021 handelt. Für diesen Zeitraum ist die Finanzierung gesichert und zurzeit wird der weiterführende Antrag gestellt. Im Frühjahr des nächsten Jahres wird entschieden, ob das Projekt weiter geht oder nicht.
Zur Frage, warum Burg-Nord merkt Frau Tetzner an, dass es bereits vom Landesverband zwei andere Projekt in Burg gibt. Zum einen den Nachbarschaftstreff in der Schartauer Straße und zum anderen die Patenschaft für Demokratie. Dadurch hat die AWO auch einen Bezug zu Burg und auch Einblicke in das Stadtgeschehen. Dort kam dann die Rückmeldung, dass in Burg viel passiert im Rahmen des ISEK und dies aber an anderen Stellen geschieht als in Burg-Nord und im Zuge des demografischen Wandels Teile von Burg-Nord betroffen sind. Die Frage, warum dies nicht in mehreren Gebieten vorgenommen wird, ist der personellen Struktur und auch dem Fördermittelprojekt geschuldet.
Herr Willy hat eine Frage zum Aufbau der Infrastruktur und wie werden zum Beispiel die Kleingartenanlagen mit einbezogen.
Die Meinung ist richtig, so Frau Tetzner, wenn Strukturen nicht geschaffen werden, wird es auch schwierig werden, dort Anhaltspunkte zu finden. Es gibt hierzu noch keine konkreten Überlegungen, weil es in der Anfangsphase noch keine greifbaren Aspekte gibt, wann etwas umgesetzt wird.
Zur Frage, ob Restaurants, Cafe´s oder Kleingartenanlagen mit einbezogen werden, dem stehen sie offen gegenüber.
Frau Fenger-Schwindack sagt, dass eine Wandlung eines Wohngebiets nur erfolgen kann, wenn alle, die in dem Wohngebiet wohnen, mit einbezogen werden, um eine Veränderung bzw. Verbesserung für alle Bürger zu erzielen. Sie findet es richtig, dass das Projekt heute vorgestellt wurde, weil die Stadträte ein Stück weit Mitverantwortung für die Stadtentwicklung tragen. Stadtentwicklung insofern, dass dieses Wohngebiet hauptsächlich getragen ist von einer überwiegend älteren Generation. Für sie wäre es wichtig und sie würde sich als Stadträtin auch bereit erklären, ihre Unterstützung gegebenenfalls anzubieten. Sie stellt die Frage an Frau Tetzner, ob die Stadträte ihre Unterstützung bei der Nachbeantragung anbieten könnten und sie sich dazu bekennen, dass sie als Stadträte diese Förderung des Stadtteiles für gut befinden würden.
Herr Dr. Vogt kann sich den Meinungsäußerungen seiner Vorredner nur anschließen und dies nur unterstützen kann. Gerade in diesem Gebiet hat sich es abgezeichnet, dass der demografische Wandel ein stückweit dringend wird, um diesen Stadtteil in Zukunft auf für junge Leute attraktiver zu machen. So wie bereits angemerkt, wäre es schon wichtig, dass eine Weiterförderung für zwei Jahre angestrebt wird. Eine Frage von ihm ist, was ihr Ziel ist und ob bei Problematik der Barrierefreiheit im Rahmen des Projektes versucht wird, nach Lösungen zu suchen und nicht nur aufzuzeigen.
Frau Tetzner merkt an, dass es sich bei diesem Projekt eher um ein sozio-kulturelles handelt. Sie sieht es im Moment so, dass alles aufgezeigt, gesammelt und weitergeleitet wird. Dann wird sich zeigen, wie sich es ausgestaltet. Sie hat auch nur ein begrenztes Zeitbudget zur Verfügung und würde dies auf soziale Interaktion setzen und sie weiß nicht, wie weit ihre Kompetenz und ob das zeitliche Budget ausreicht. Sie würde aber gern, das das Projekt als sozio-kulturelles wahrgenommen wird und nicht als Anlaufstelle für bauliche Problematiken. Bezüglich des Quartiersbeirates ist die Idee, Interessierte zusammen zu bringen, die Lust haben, sich fortlaufend zu engagieren.
Herr Dr. Vogt würde auch die Unterstützung der Stadträte anbieten wollen, nicht nur bezüglich der Laufzeit sondern auch, was die baulichen Belange angeht und vielleicht im Bau- und Ordnungsausschuss darüber berät. Er weiß, dass das Thema der Querungshilfen ein sehr großes Problem darstellt und dies immer wieder einmal thematisiert wird.
Herrn Conrady würde interessieren, wie die BWG bzw. die Wobau mit einbezogen werden. Des Weiteren hat er eine Frage, wie der Fachbereich 4, neben der Großkultur bezüglich Kleinkultur seine Zuständigkeit in diesen soziokulturellen Räumen sieht. Herr Steib kann diese Frage im Moment nicht beantworten und wird diese mitnehmen.
Frau Tetzner führt aus, dass die BWG ihre Kooperationspartnerin vor Ort ist. Daher ist der Austausch viel intensiver als mit der Wobau. Objektiv gesehen ist dort eine große Bereitschaft auch tätig zu werden. Bezüglich von Flächen für Veranstaltungen finden zurzeit noch Absprachen statt. Hier spricht sie zum Beispiel leerstehende Büroräume in der Holzstraße an, die eventuell genutzt werden könnten.
Frau Auerbach hat folgende Fragen:
1. Auf welcher Grundlage wurde die Ist-Analyse erstellt?
2. Auf welcher Grundlage sind diese Netzwerkpartner bzw. Akteure entstanden? Sind dies Sachen, die sich in der Nähe befinden und angesprochen werden könnten oder wurde bereits Kontakt aufgenommen?
3. Wenn sich dieser Beirat gründen würde, wie sie sich diesen vorstellt, dass dieser handlungsaktiv werden könnte und auf welcher Grundlage sollte dieser arbeiten?
Zur Frage 3 kann Frau Tetzner sagen, dass sich hierzu konkret noch keine Gedanken gemacht wurden und wie die Zusammensetzung aussehen soll. Grundlegend sollte es eine Mischung aus Akteure und Akteurinnen sein, die im Viertel ansässig sind. Wie genau die Zusammensetzung dann stattfindet, kann sie noch nicht abschätzen. Dies muss sie davon abhängig machen, wie die Resonanz aus dem Viertel heraus ist. Wie sie sich dieser tatsächlich organisiert, tagt oder nicht, dazu kann sie noch keine Aussage treffen.
Zur Frage 1 merkt Frau Tetzner Folgendes an. Was ein großer Stolperstein im Moment ist, ist der zeitliche Aspekt, weil der Antrag eingereicht werden muss und auch an unterschiedlicher Stelle. Aus diesem Grund ist die zur Verfügung stehende Zeit relativ knapp bemessen. Aufgrund dessen hatte sie bei ihrer Vorstellung versucht deutlich zu machen, dass die Ergebnisse, die bisher erhoben wurde, nicht heißen soll, daran kann nichts mehr geändert werden. Es soll ein stetiger Prozess sein, um die Daten einfach zu verifizieren und zu validieren.
Zur Ist-Analyse führt Frau Tetzner aus, dass sie erfahren hat, dass es auf Quartiersebene generell schwierig ist, zum Beispiel Daten zur Erwerbs- und Arbeitslosenquote, zu Menschen mit Immigrationserfahrung oder auch zu Kriminalität oder zu weitere Strukturdaten zu erhalten, und dass diese häufig nicht auf Quartiersebene aufbereitet sind sondern auf Stadtebene. Sie wollte fragen, ob die Stadträte eine Möglichkeit sehen, an wen sie sich diesbezüglich wenden könnte, um weitere Daten zu kommen. Über Handzettel, über die Presse wurde versucht, die Menschen zu erreichen, was sich aber als schwierig erweist.
Frau Auerbach sagt, dass die Variante Handzettel in diesem Viertel relativ leicht ist, weil es wirklich eine Dichte von Häusern ist und damit jeder Haushalt erreicht werden kann.
Frau Tetzner kann dem nur zustimmen, weil die Briefkästen von außen zugänglich sind. Mit Fragebögen kann man eine hohe Quantität an Daten bekommen. Sie glaubt, es ist nur eine Frage, wie diese aufbereitet werden und wie man es schafft, die Hemmschwelle bei den Menschen so gering wie nötig zu halten, damit sie auch darauf antworten. Die Gespräche mit den Menschen, die dort leben, sagt Frau Tetzner, waren sehr positiv.
Zur Frage 2 sagt Frau Tetzner, dass sie mit ihrer Arbeit begonnen hat, als die AWO bereits Vorleistungen geschaffen hat, das heißt, wo das Quartier analysiert wurde. Frau Auerbach möchte nochmals ihre Frage wiederholen, ob alle von diesem Projekt Kenntnis haben. Diese Frage wird von Frau Tetzner verneint. Zum Beispiel die Kitas und der Kinderland e.V. haben Kenntnis davon, aber die anderen wurden von ihr noch nicht kontaktiert.
Herr Patté sagt, dass die Stadt ebenfalls ein Kooperationspartner ist und er davon ausgeht, dass sie dann auch unterstützt werden wird.
Frau Fenger-Schwindack möchte Folgendes zu Protokoll geben, dass sie davon Kenntnis hat, dass in Magdeburg ein Wohnungsunternehmen einen Nachbarschaftsverein mit gegründet hat. Die ihr bekannte Kollegin arbeitet dort in diesem Verein nicht ehrenamtlich sondern beruflich. Für eine sehr gute qualifizierte Arbeit benötigt man auch sehr gute qualifizierte Leute. Sie würde das Angebot unterbreiten wollen, dass sie diese Idee, die sie mitgeteilt bekommen hat und als sehr positiv empfindet, was dort in Magdeburg passiert, den Kontakt aufnimmt und die Möglichkeit besteht, so etwas Ähnliches in Burg aufzubauen.
Frau Auerbach hat noch folgende Nachfragen. In der Vergangenheit wurde die Wand von den Garagen durch das SKZ gestaltet. War dies schon ein Ergebnis ihrer Arbeit, weil das SKZ als Partner mit aufgeführt ist. Des Weiteren fragt sie, ob es Untersuchungen gibt oder Erfahrungen von abgeschlossenen Projekten.
Die Gestaltung der Garagen durch das SKZ ist keine Aktion, die im Zusammenhang mit dem Projekt Burg-Nord steht, so Frau Tetzner. Die Frage zu anderen Quartiersobjekten wird von Frau Tetzner bejaht. Es gibt diese nicht nur deutschlandweit sondern auch europa- und weltweit. Es gibt auch andere Projekte, mit denen sie im Moment versucht, in Austausch zu treten. Hier wird auch geschaut, welche Sachen übertragbar sind, weil jedes Gebiet unterschiedlich ist.
Herr Schmidt kann sich der Meinungsäußerung von Frau Fenger-Schwindack nur anschließen. Das Projekt in Magdeburg wird auch von den Bürgern angenommen und vielleicht besteht hier die Möglichkeit einer Zusammenarbeit.
Frau Tetzner hinterfragt bei Frau Fenger-Schwindack, ob sie den Kontakt herstellen würde. Wenn der Wunsch besteht, so Frau Fenger-Schwindack, wird sie dies tun.
Frau Auerbach stellt fest, dass weitere Anfragen nicht vorliegen und sie möchte nochmals unterstreichen, dass sich die Mitglieder des Ausschusses einig sind, dass es dem Stadtteil nicht schaden wird, sondern im Gegenteil, es kann sich dort vieles verbessern. Sie bedankt sich bei Frau Tetzner für die Vorstellung.
Frau Tetzner bedankt sich nochmals für die Einladung und hat die Nachfragen als Interesse und hinweisgebend an diesem Projekt wahrgenommen.