Der Kreisverband der Kleingartenfreunde Burg e.V. ist an die Stadt Burg
mit der Bitte herangetreten, die Situation und Zukunft des Kleingartenwesens in
der Stadt näher zu beleuchten.
Der Kreisverband stellte einen zunehmenden Leerstand von Parzellen in den
Mitgliedsvereinen fest. 2017 lag dieser bereits bei 15 % mit steigender
Tendenz. Dazu kommt eine stärker werdende Überalterung der verbliebenden
Pächter. Etwa zwei Drittel der Kleingärtner sind aktuell über 60 Jahre alt. Aus
Sicht des Jahres 2017 muss für das Jahr 2030 von rund 400 nicht genutzten
Kleingärten in der Kernstadt ausgegangen werden. Eine durchschnittliche
Gartengröße vorausgesetzt, läge damit ca. 16 ha Siedlungsfläche brach. Die
finanziellen Auswirkungen auf die Vereine sind tiefgreifend, dabei sind
steigende Pachtkosten, steigende Unterhaltskosten und Kosten für die
Beseitigung von baulichen Anlagen aufgegebener Parzellen beispielhaft zu
nennen.
Kleingärten haben
für die Stadtentwicklung eine große Bedeutung:
Kleingärten wirken
sozial stabilisierend:
- sie sind Bindefaktor an die Stadt,
- sie wirken stabilisierend auf die
Mieterschaft von Geschosswohnungsbeständen,
- sie fördern über ihre
Vereinsstrukturen Integration und Netzwerkbildung.
Kleingärten ergänzen
die kommunale Infrastruktur:
- sie
stellen ein für die öffentliche Hand kostenfreies Freizeit- und
Erholungsangebot
dar,
- sie wirken gesundheitsfördernd,
bildend und sozialisierend.
Kleingärten sorgen
für eine klimatische Entlastung:
- ab
2,5 ha Fläche, das betrifft 5 Kolonien in Burg, wirken innerstädtische
Kleingartenkolonien als Kaltluftentstehungsgebiete und sind klimarelevant,
- bei
entsprechender Lage und Größe stellen Kleingartenkolonien Frischluftschneisen
im Siedlungskontext dar,
- Kleingartenkolonien
können Grünzüge im Siedlungsgebiet darstellen, ohne dass sie
kommunaler Pflege und Unterhalt bedürfen.
Kleingärten wirken
ökologisch ausgleichend:
- durch ihre Artenvielfalt,
- als Biotopverbunde im Stadtraum,
- durch die Schaffung von
Naturverständnis.
Das Kleingartenentwicklungskonzept soll die bestehenden Kolonien
hinsichtlich ihrer Zukunftsfähigkeit und Entwicklungsmöglichkeiten bewerten. Es
sollen Maßnahmen herausgearbeitet werden, das Kleingartenwesen in der Stadt zu
stabilisieren. Sparten ohne Zukunftsfähigkeit sollen identifiziert und
Maßnahmen für deren schonende Rückführung ermittelt werden. Für die frei
werdenden Flächen sollen Perspektiven untersucht werden. Im Ergebnis soll die
Stadt ein Handlungskonzept für die weitere konkrete Umsetzung erhalten.
Die Stadt Burg beabsichtigt die externe Vergabe der planerischen Leistung
an ein leistungsfähiges Büro. Für 2019 und 2020 sind bzw. werden entsprechende
Haushaltsmittel eingestellt. Die Auswahl des Büros erfolgt nach Bestätigung
dieses Beschlusses mittels der anliegenden Aufgabenstellung. Eine
Auftragsvergabe und der Start der Arbeiten sind im Mai 2019 realistisch. Die
stete Einbindung des Kreisverbandes der Gartenfreunde Burg e.V. ist die
Grundlage für ein transparentes und erfolgreiches konzeptionelles Arbeiten.
Anlagen:
Der Stadtrat beschließt die Einleitung der Erstellung eines Kleingartenentwicklungskonzeptes für die Stadt Burg. Die Aufgabenstellung in der Anlage wird inhaltlich bestätigt.
Finanzielle Auswirkungen ?
x |
ja |
|
|
nein |
1 |
Gesamtkosten der Maßnahmen
(Beschaffungs- Herstellkosten) |
2 |
davon Zuschüsse: |
3 |
jährliche Folgekosten/-lasten |
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50.000,00
EUR |
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Land: EUR |
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0EUR |
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|
|
Sonstige: EUR |
|
|
Veranschlagung
im Teilhaushalt
Nr. |
HH-Jahr: |
20.000EUR |
Produktsachkonto |
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3 |
Folgejahr: |
30.000EUR |
511110000 529110 |
Verfahrensweise gegenüber der Kommunalaufsicht
Genehmigung |
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Anzeige |
|
x nicht erforderlich |